Djokovic

Youzhny

Ende

 

Inzwischen verabschiede ich mich von Ihnen und wünsche entweder eine gute Nacht oder einen guten Start in den Tag.

Ende

 

Am Samstag geht es bei den Herren weiter, die sich nun erstmal einen wohlverdienten Pausentag gönnen, während die Vorschlussrunde der Damen morgen ausgetragen wird. Dann spielt Victoria Azarenka gegen Flavia Pennetta und Serena Williams gegen Na Li. Die Favoritinnenrollen sind klar verteilt. Wir werden Ihnen von beiden Matches live berichten, und am Wochenende natürlich auch von den Herren.

Ende

 

Djokovic trifft nun im Halbfinale auf Stanislas Wawrinka, einen Mann, der weitaus weniger Erfahrung in diesen Sphären hat als er. Im Januar kam es ja zu einem epischen Fünfsatzmatch zwischen beiden in Melbourne, das Djokovic mit 12:10 im Schlusssatz gewann. Einen Sieg für Wawrinka gab es in dieser Begegnung zuletzt 2006. Aber so wie Wawrinka heute gespielt hat, darf man ihn keineswegs abschreiben.

Ende

Mit einem druckvollen Vorhandschlag beendet Novak Djokovic nach 148 Minuten das Match und zieht zum 14. Mal in Folge in ein Grand Slam-Halbfinale ein.

6:3, 6:2, 3:6, 5:0

 

Beeindruckender Schmetter-Volley von Djokovic, wie ein Capoeira-Tänzer springt er in diesen Ball, und lacht dann selbst über sich. Wieder Matchball für ihn.

6:3, 6:2, 3:6, 5:0

 

Bei diesem aber schlägt Djokovic von der Baseline aus ins Netz, und muss erst mal wieder über Einstand gehen.

6:3, 6:2, 3:6, 5:0

 

Doppelfehler von Youzhny, damit ein Matchball für Djokovic.

6:3, 6:2, 3:6, 5:0

 

Fast etwas zu souverän aber jetzt: Djokovic guckt in aller Ruhe, wohin er seine Schläge platziert, kommt dann siegesgewiss ans Netz - und wird noch einmal von Youzhny passiert. Der lässt sich von den verbliebenen Zuschauern feiern, sogar Djokovic klatscht Applaus.

6:3, 6:2, 3:6, 5:0

 

Souverän ausgespielt von Djokovic, rechts, links, rechts, Vorhandwinner.

6:3, 6:2, 3:6, 5:0

 

Im vierten Satz hat Youzhny nur 14 Prozent seiner ersten Aufschläge in Punkte umgewandelt.

6:3, 6:2, 3:6, 5:0

 

Aber die Fehlerquote Youzhnys ist physisch und ein wenig psychisch bedingt inzwischen zu hoch, um gegen Djokovic eine Chance zu haben. Youzhny serviert gleich gegen den Matchverlust.

6:3, 6:2, 3:6, 4:0

 

Youzhny aber zeigt es den Zuschauern, die schon gegangen sind (na gut, denen zeigt er es gerade nicht, aber moralisch schon), und kämpft sich bei 0-4 und 15-40 noch einmal ins Spiel.

6:3, 6:2, 3:6, 4:0

 

Youzhny ist völlig ausgepowert, während Djokovic den nächsten Gang wieder einlegen konnte.

6:3, 6:2, 3:6, 4:0

 

Wie bei den US Open leider üblich, verlassen jetzt zahlreiche Zuschauer das Stadion - während Djokovic gerade aufschlagen will.

6:3, 6:2, 3:6, 4:0

 

Break Novak Djokovic, der jetzt zum 5:0 serviert.

6:3, 6:2, 3:6, 3:0

 

Schon hat Djokovic wieder Breakball, das kurze Zeitfenster, in dem Youzhny wieder auf der Höhe war, hat sich schon wieder geschlossen.

6:3, 6:2, 3:6, 3:0

 

Starker Rückhandball von Djokovic von der Grundlinie, das erzwingt einen Schlag ins Netz von Youzhny, der nun beide Spielbälle vergeben hat.

6:3, 6:2, 3:6, 3:0

 

Aber, das muss man dem Colonel lassen, er kann sich immer wieder plötzlich zusammenreißen, und jetzt hat er immerhin mal wieder zwei Spielbälle.

6:3, 6:2, 3:6, 3:0

 

Ein angeschlagener Boxer, eine gereizte Wespe, ein Djokovic, dem man einen Satz abgenommen hat - das sind Wesen, mit denen nicht gut Kirschen essen ist.

6:3, 6:2, 3:6, 3:0

 

Doppelfehler Youzhnys, der nur einen der letzten elf Punkte machte.

6:3, 6:2, 3:6, 3:0

 

Die Luft ist raus aus diesem Match. Zu null holt sich Djokovic das Service, und nach nur elf Minuten im vierten Satz steht es 3:0 für die Nummer eins der Welt.

6:3, 6:2, 3:6, 2:0

 

Das war aber nur einer von drei Ballwechseln, danach macht Youzhny wieder einen Fehler, diesmal mit der Rückhand.

6:3, 6:2, 3:6, 1:0

 

Youzhny muss über den zweiten Aufschlag gehen, aber der ist gut genug, dass Djokovic ihn nicht retournieren kann.

6:3, 6:2, 3:6, 1:0

 

Der dritte Vorhandfehler in Folge, das heißt drei Breakbälle.

6:3, 6:2, 3:6, 1:0

 

Nach zwei unforcierten Vorhandfehlern steht es auf einmal 0-30 bei Youzhnys Aufschlag.

6:3, 6:2, 3:6, 1:0

 

Abgesehen von dem eben beschriebenen Ballwechsel nicht spektakulär, aber Djokovic gewinnt sein Aufschlagspiel und hat sich zunächst wieder stabilisiert. Nicht, dass er sonst als Nervenbündel bekannt wäre.

6:3, 6:2, 3:6, 0:0

 

Viel aggressiveres, gutes Tennis von Youzhny nun, der mit einem Stopp dann den Ballwechsel schon gewonnen zu haben glaubt, aber Djokovic erläuft den Ball noch irgendwie und löffelt ihn cross zum Winner in Youzhnys Court.

6:3, 6:2, 3:6, 0:0

MIt einem Rückhandfehler verliert Djokovic den dritten Satz, seinen allerersten bei diesen US Open. Es geht in den vierten Satz.

6:3, 6:2, 3:5

 

Konzentrationsprobleme bei Djokovic sind nun nicht mehr zu übersehen. Bei 30-30 vor der Wahl "Breakball oder Satzball" setzt er eine leichte Vorhand ins Netz.

6:3, 6:2, 3:5

 

Den bisher längsten Ballwechsel des Abends, mit 26 Schlägen, entscheidet nun ausnahmsweise mal Djokovic für sich. Also ausnahmsweise in Sachen lange Ballwechsel.

6:3, 6:2, 3:5

 

Youzhnys Defensivtennis reicht aber nun auch, weil Djokovic aus eigentlich guter Position für den Winner die Vorhand nicht richtig trifft und den Ball ins Aus setzt.

6:3, 6:2, 3:5

 

Youzhny vergibt eine große Chance, einen weiteren Vorhandwinner zu platzieren, nachdem Djokovic in der Ecke hatte, in der er ihn haben wollte - dann vom Netz aus ein zu langer Volley.

6:3, 6:2, 3:5

 

Doppelfehler Djokovics! Das ist sein allererster heute. Aber nun serviert Youzhny zum Satzgewinn.

6:3, 6:2, 3:4

 

Interessant, wie passiv Djokovic jetzt spielt. Das kommt ihm nicht zugute, denn bei den langen Ballwechseln sieht Youzhny immer besser aus. Und hat nun seinerseits drei Breakbälle.

6:3, 6:2, 3:4

 

Unforced Error von Djokovic, 0-30 aus Sicht des Serben bei eigenem Aufschlag.

6:3, 6:2, 3:4

 

Youzhny jedoch ist nicht gebrochen, wenn die Fans schon immer wieder einschlafen. Toll vorbereiteter Vorhandwinner, mit genau dem richtigen Maß zwischen Geduld und Entschlossenheit.

6:3, 6:2, 3:4

 

Nur ein Break liegt er vorne, schrieb ich vor einigen Minuten. Genau so war es aus Youzhnys Sicht, und dieses Break ist nun weg. Schon sind aus den auf den Sitzen stehenden fanatisierten Anhänger wieder apathische New Yorker geworden. Es war schön, so lange es anhielt.

6:3, 6:2, 3:4

 

Nach einem famosen Ballwechsel mit fast 30 Schlägen überreißt Youzhny einen Rückhandschlag, da ist das Break für Djokovic.

6:3, 6:2, 2:4

 

Und dann ein Rückhandfehler von Youzhny, vier verlorene Punkte in Folge, und Breakball gegen sich.

6:3, 6:2, 2:4

 

Alle drei Spielbälle vergeben, zuletzt, weil eine Netzattacke von Youzhny misslingt, er kann den Ball nicht töten.

6:3, 6:2, 2:4

 

Praktisch niemand jubelt hier für Djokovic, der ja keine ganz problemlose Geschichte mit dem New Yorker Publikum hat. Etwas einseitig erscheinen mir die Sympathien aber dennoch verteilt.

6:3, 6:2, 2:4

 

Drei Spielbälle für Youzhny, der hier zumindest den dritten Satz vor Augen hat - allerdings nur ein Break vorne liegt.

6:3, 6:2, 2:4

 

Ganz präziser Winner im nächsten Ballwechsel von Youzhny, seinerseits nun sehr gut nach seinem ersten Aufschlag das Spielgeschehen kontrolliert.

6:3, 6:2, 2:4

 

Überrissener Rückhandschlag Djokovics von der Grundlinie.

6:3, 6:2, 2:4

 

Dann ein Ballwechsel, in dem Novak Djokovic absolut perfektes Tennis zeigt und mit hammerharten Grundlinienschlägen einen unbarmherzigen Winner einleitet. Genug Adjektive?

6:3, 6:2, 1:4

 

Das Momentum (und damit auch die Lautstärke) ist aber erstmal weg - drei Spielbälle für Djokovic.

6:3, 6:2, 1:4

 

In den bisherigen Sätzen war die Fehlerbilanz immer recht ausgeglichen. Im dritten Satz bisher: acht Fehler Djokovic, nur einer von Youzhny.

6:3, 6:2, 1:4

 

Standing ovations für Youzhny, der seinen Aufschlag in einem weiteren tollen Ballwechsel durchbringt und die Leute auf seine Seite gezogen hat. Er pusht sich auch nach jedem Ballwechsel.

6:3, 6:2, 1:3

 

Guter Rückhandreturn von Djokovic, der dann im nächsten Schlag eigentlich den Winner wittert, aber sein Ball springt von der Netzkante ins Aus.

6:3, 6:2, 1:3

 

Fair ist es nicht, dass die New Yorker nach Netzschlägen von Djokovic frenetisch jubeln, aber man kann ihnen zumindest nicht verdenken, dass sie hier noch etwas mehr Tennis und viel mehr Spannung für ihr Geld sehen wollen.

6:3, 6:2, 1:3

 

Da ist das Break. Breaking Bad, sozusagen. Das aber auf gute Art und Weise, mit einer aggressiven Longline-Rückhand bereitete Youzhny einen Winner mit der Vorhand vor.

6:3, 6:2, 1:2

 

Aber nach einem gut und klug variierten Ballwechsel hat Youzhny die nächste Breakchance.

6:3, 6:2, 1:2

 

Brutalstmöglich schmettert Djokovic diesen Breakball in Grund und Boden.

6:3, 6:2, 1:2

 

Djokovic rutscht zum dritten Mal an der Grundlinie aus, und Youzhny hat wieder mal Breakball. Nummer sieben.

6:3, 6:2, 1:2

 

Aber während ich Ihnen das schreibe, haben sich alle schon wieder hingesetzt, denn Djokovic zeigt sich gerade nach verlorenen Ballwechseln immer noch mal extra konzentriert und motiviert und rückt die Verhältnisse sofort wieder zurecht.

6:3, 6:2, 1:2

 

Da gelingt es Youzhny tatsächlich mal, nach erstem Aufschlag von Djokovic einen Ballwechsel zu gewinnen. Er gibt nicht auf, ist sehr schnell zu Fuß und passiert den vielleicht etwas zu selbstsicher ans Netz schreitenden Djokovic. Das goutiert auch der New Yorker Tennisfan.

6:3, 6:2, 1:2

 

MIt dem dritten Spielball holt Youzhny sich aber das Spiel.

6:3, 6:2, 1:1

 

Drei Spielbälle für Youzhny, aber die ersten beiden gehen verloren, erst ein Winner von Djokovic, dann ein mit einem Volley erzwungener Netzball.

6:3, 6:2, 1:1

 

Der Funke springt nicht so richtig über. Da sitzen über 20.000 Menschen im Stadion, aber sie klatschen so höflich wie bei einer Dressur-Reit-Pflichtveranstaltung nach der Piaffe. Niemand hier glaubt an Youzhny. Schwer für ihn, sich diesem Trend entgegenzustemmen.

6:3, 6:2, 1:1

 

Gleich den ersten Spielball verwandelt Djokovic, dank einer knappen Entscheidung gegen Youzhny.

6:3, 6:2, 0:1

 

Djokovic kommt mit seinem ersten Aufschlag in eine so komfortable Position, dass er seine Idealstellung um nie mehr als einen Meter verlassen muss. Von da aus hetzt er Youzhny durch Long Island, und hat drei Spielbälle.

6:3, 6:2, 0:1

 

Jetzt aber der schwierige Part: Mal ein Break schaffen?

6:3, 6:2, 0:1

 

Vielleicht hat Youzhny bewusst entschieden, jetzt mehr Risiko zu gehen. Was hat er schon zu verlieren? Jedenfalls klappt das bisher ganz gut, und er startet immerhin mit 1-0 in diesen vielleicht letzten Satz.

6:3, 6:2, 0:0

 

Gerade jubelte ihm das nun etwas interessiertere Publikum sogar zu, und Youzhny feierte seinen Winner mit einer Jubelgeste, obwohl es nur das 15-0 war. Dann ein Netzschlag, und im nächsten Ballwechsel kommt Youzhny schon wieder nach vorne - und erzwingt einen weiteren Punkt.

6:3, 6:2, 0:0

 

Aber eines muss man beiden Spielern lassen: So gute Ballwechsel haben wir vorhin wirklich nicht gesehen wie diesen hier: Mit einem Spagat bringt Djokovic einen Ball zurück übers Netz, dann Attacke am Netz von Youzhny, zweimal geht es noch mit letzter Kraft hin und her, dann setzt Youzhny den Rückhandvolley ins Feld.

6:3, 6:2, 0:0

Nach insgesamt etwas über 80 Minuten ist auch der zweite Satz vorüber.

6:3, 5:2

 

Nach einem längeren Ballwechsel zeigt sich, dass Youzhny mehr Fehler mit der Vorhand als mit der Rückhand zu machen scheint - so auch hier, und zwei Satzbälle für Djokovic.

6:3, 5:2

 

Da setzt Youzhny jetzt gar nicht mehr nach, bei diesem cross gespielten Vorhandwinner von Djokovic.

6:3, 5:1

 

Mit einem Ass, dem zweiten für ihn, gewinnt Mikhail Youzhny sein Servicespiel und bringt etwas mutmaßliche Distanz zwischen seine Spielzeit und die, die Marcel Granollers gegen Djokovic auf die Uhr brachte.

6:3, 5:1

 

Ein stimmungsvolles Publikum sieht übrigens anders aus, und hört sich vor allem auch anders an. Egal, wer die Punkte macht, höflicher Applaus ist das höchste der Gefühle.

6:3, 5:1

 

Youzhy serviert einmal mehr gegen den insgesamt unausweichlich erscheinenden Satzverlust. Frage der Zeit.

6:3, 4:1

 

Und da ist dann auch wieder der Marionettenspieler von Belgrad: Rechts, links, rechts, links, erzwungener Fehler.

6:3, 4:1

 

Auch diese aber wehrt Djokovic mit einem nur als "humorlos" zu bezeichnenden Aufschlag ab.

6:3, 4:1

 

Nach und nach bringt Youzhny sich an der Grundlinie in die nötige Position, um richtig Power in die Schläge zu bekommen, und nutzt eine Netzattacke Djokovics zu einem tollen Passierschlag. Wieder Breakball.

6:3, 4:1

 

Abgewehrt auch diese Breakchance, die fünfte, die Youzhny hatte.

6:3, 4:1

 

Sieh an: Fehler Djokovic, falsch justierte Länge, und Breakball Youzhny. Nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen serbischen Stein, aber immerhin.

6:3, 4:1

 

Da ist, wir können das ja ruhig mitzählen, der fünfte Winner Youzhnys heute. Nach einem zu kurzen Stopp von Djokovic erläuft er sich den Ball und passiert seinen Gegner cross, in die lange Ecke - gut gespielt.

6:3, 4:1

 

Am Netz hat Youzhny heute nur drei Punkte gemacht, und er erhöht seine Quote nicht, indem er Rückhandvolleys hinter die Grundlinie platziert.

6:3, 4:1

 

Unglücklicher Netzroller, der wie der Beweisring in Woody Allens "Match Point" auf der falschen Seite herabfällt, Youzhny gibt seinen Aufschlag zum zweiten Mal in diesem Satz ab.

6:3, 3:1

 

Aber gleich wieder der nächste Breakball, und obwohl Youzhnys Stopppversuch knapp aus ist, hämmert Djokovic ihn mit der beidhändigen Rückhand zurück: "Nimm dies, Mikhail!".

6:3, 3:1

 

Abgewehrt und Einstand. Vorentscheidende Situation, zumindest für diesen Satz.

6:3, 3:1

 

Und wenn er dann selbst auch noch Fehler macht, wie jetzt mit einem überrissenen Rückhandschlag, dann heißt das Breakball für Djokovic.

6:3, 3:1

 

Wieder ein Fehler Djokovics, doch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Das ist schön und gut, aber allein mit dieser Passivität wird Youzhny nicht genug punkten. Zwar macht der Serbe genau so viele Fehler wie sein Gegner, aber Youzhny hat erst vier (!) Winner in einer Stunde Tennis geschlagen.

6:3, 3:1

 

Da war die Chance für Youzhny, aber er hat sie nicht genutzt. Und mit einer Rückhand ins Netz verliert er das Spiel. Bekommt er noch einen Breakball in diesem Satz? Ohne wird er ihn logischerweise verlieren.

6:3, 2:1

 

Und schneller, als man "Granollers" sagen kann, hat Djokovic wieder Spielball.

6:3, 2:1

 

Das ist jedoch bitter aus Youzhnys Sicht: Zweimal rutscht Djokovic bei diesem Breakballwechsel gegen sich aus, bleibt aber im Spiel, weil Youzhny nicht aggressiv seine Chance sucht, und dann schlägt der Russe ins Netz.

6:3, 2:1

 

Sofort ist Youzhny wieder da und holt sich jetzt sogar einen Breakball. Die kleinen Prozent, die beim Russen hier schwanken, machen den Unterschied zwischen Chancenlosigkeit und Konkurrenzfähigkeit aus.

6:3, 2:1

 

Diesen Ball hat Youzhny gebraucht! Endlich mal kommt er ans Netz, nachdem er Djokovic aus dem Zentrum des Courts verscheucht hat, und holt sich den Ball - erst sein dritter Winner am Netz in diesem Match.

6:3, 2:1

 

"In the driving seat" sagen die Amerikaner dazu, was Djokovic jetzt macht. Er hat die komplette Kontrolle über das Fahrzeug Viertelfinale übernommen und schickt Youzhny wie ein Marionettenspieler an der Grundlinie hin und her. Hmm, das war vielleicht eine Metapher zu viel.

6:3, 2:1

 

Überrissener Grundlinienschlag Youzhnys, und weg ist der Aufschlag. Jetzt könnte es sogar recht schnell gehen in diesem Satz, wenn der Colonel sich nicht schnell wieder fängt. Er beginnt aber schon zu hadern mit sich und der Welt.

6:3, 1:1

 

Zu langer Grundlinienschlag, Doppelfehler, Netzschlag - ergibt drei Breakbälle gegen sich. Youzhny aus dem Rhythmus.

6:3, 1:1

 

Ein ganz klein wenig lässt Youzhnys Körperspannung nach, hat man gerade das Gefühl. Klingt nach einer laienpsychologischen Einschätzung, aber sofort bekommt er auch Schwierigkeiten mit dem Aufschlag.

6:3, 1:1

 

Zu null kontert Djokovic nun bei eigenem Aufschlag, und es ist wieder an Youzhny, zu servieren.

6:3, 0:1

 

Weiterhin versucht Youzhny, mit seinem Slice die Stärken Djokovics zu neutralisieren. Das alleine reicht aber nicht, und wenn Djokovic ans Netz kommt (und das macht er fast dreimal so oft wie sein Gegner), dann macht der Serbe fast immer auch den Punkt.

6:3, 0:1

 

Youzhny kann, wie angesprochen, bei eigenem Aufschlag durchaus darauf hoffen, mit seinem präzisen Grundlinenspiel zu punkten. Wie aber kann er besser in die Returnspiele kommen?

6:3, 0:0

 

Breakballl für Djokovic, aber zu langer Grundlinienschlag des Serben. Er challengt wieder, aber bisher hatten die Unparteiischen noch immer recht, so auch diesmal. Einstand.

6:3, 0:0

 

Das Problem für Youzhny ist nur: Er bleibt mit seiner Taktik gut im Spiel und hat auch immer wieder Erfolgserlebnisse. Aber seine relative Passivität würde nur dann funktionieren, wenn Djokovics Aggressivität nicht viel mehr Winner produzierte.

6:3, 0:0

 

Immer noch, gerade nach eigenen Aufschlägen, hat Youzhny eine große Konstanz und perfekte Länge in seinen Grundlinienschlägen. Und wieder einmal unterläuft Djokovic so ein Fehler.

6:3

Viele tolle Ballwechsel in entscheidenden Situationen, und diesmal hat Djokovic knapp die Nase vorn, verteidigt gut und holt sich den Satz. Sein energischer Jubel zeigt, dass er dieses Match ernster nehmen muss als die letzten - auch wenn er alles in allem schon dominiert.

5:3

 

Zwei Rückhandfehler in Folge von Youzhny, und auf einmal wieder Satzball.

5:3

 

Breakball sogar nun für Youzhny.

5:3

 

Beide Satzbälle abgewehrt! Stark vor allem der zweite, den er in einer langen Rally mit 25 Schlägen zurückweist, tolle Länge in den Grundlinienschlägen des Russen.

5:3

 

Djokovic muss über den zweiten Aufschlaf gehen, und der, muss man sagen, könnte besser sein. Dennoch durch einen Netzball Youzhnys nun zwei Satzbälle für den Favoriten.

5:3

 

Schon wieder so eine knappe Entscheidung gegen Djokovic nach einem Grundlinienschlag. Sah mir drin aus. Aber diesmal zweifelt er das Urteil nicht an.

5:3

 

Youzhny profitiert von einem knapp ins Aus gesetzten Rückhandvolley Djokovics und holt sich ein weiteres Aufschlagspiel.

5:2

 

Challenge durch Djokovic, der nicht glaubt, dass sein Return wirklich aus gewesen sein soll. War er aber.

5:2

 

Zu kurzer Stopp von Youzhny, das lädt Djokovic ans Netz ein, und von da aus kaum noch eine Chance für den Colonel.

5:2

 

Erstes Ass für Youzhny, der jetzt gegen den Satzverlust serviert.

5:2

 

Schwer zu sehen für uns, welche Rolle der Wind heute Abend spielt. Vorhin schien vor allem Andy Murray einige Probleme mit kleinen Böen zu haben.

5:2

 

Letztlich dann doch ungefährdeter Spielgewinn für Djokovic. Er kann immer einen plötzlichen Winner auspacken, der einem die Sprache verschlägt. Youzhnys Returns zu selten geeignet, ihn ins Spiel kommen zu lassen.

4:2

 

Aber wie der zur Weißglut gereizte Zyklop reagiert Djokovic darauf mit einer Netzattacke und einem grimmigen Vorhandwinner, der zum Glück keinen Balljungen trifft. Djokovic aber auch mit doppelt so vielen Augen wie der Zyklop, natürlich.

4:2

 

Ganz tolles Defensivtennis von Youzhny, viel Rückhand, viel Slice, und so wartet er mit Erfolg auf den Fehler von Djokovic bei dessen Aufschlag.

4:2

 

Auch wenn es natürlich immer noch unwahrscheinlich ist, dass dieser Satz noch kippt, in jedem Fall kann Youzhny sich zuversichtlich zeigen, dass er heute eine gute Rolle spielen kann.

4:2

 

Noch ein Schlag ins Netz, zu null holt sich Youzhny jetzt sein Service.

4:1

 

Und der dritte unforcierte Fehler hintereinander jetzt auch von der Nummer eins. Diesmal zu lang mit der Rückhand.

4:1

 

Zwei Vorhandschläge von der Grundlinie ins Netz in Folge durch Djokovic.

4:1

 

Djokovic macht das Aufschlagspiel dann zu. 4:1 klingt aber einseitiger, als das Match ist. Gutes Tennis auch von Youzhny.

3:1

 

Aber da ist es auf der anderen Seite passiert. Im wahrsten Wortsinne, denn mit einer tollen Rückhand von der Grundlinie, cross gespielt, zahlt Djokovic es dem Colonel mit gleicher Münze zurück. Zwei Spielbälle.

3:1

 

Je besser der Ballwechsel, desto Youzhny. Wenn Sie wissen, was ich meine. MIt Riesenkampfgeist und starken Reaktionen (für sein Alter) bringt er viele vermeintliche Winner Djokovics noch zurück und kontert eine weitere Netzattacke mit einem starken Passierschlag gegen die Laufrichtung.

3:1

 

Aber jetzt hat Djokovic wieder Aufschlag, und mit seinem zweiten Ass erhöht er auf 30-0.

3:1

 

Youzhny feuert sich mit der Faust an. Der Superballwechsel hat ihn motiviert, seitdem gab er keinen Ball ab - und mit einem Rückhandwinner gewinnt er sein erstes Spiel.

3:0

 

Wie aus dem Nichts dann ein überragender Ballwechsel. Youzhny rutscht bei einem Grundlinienschlag fast weg, bleibt aber im Spiel, attackiert zweimal, wird zweimal überlobbt, bringt den Ball in beiden Fällen aber trotzdem zurück, und schließlich macht Djokovic den Fehler.

3:0

 

Doppelfehler Youzhny, der erste des Matchs. 15-30.

3:0

 

Er versucht jetzt, die längeren Ballwechsel mitzugehen, aber die Chance, dass ihm der Fehler unterläuft, wird nicht kleiner bei längerer Dauer.

3:0

 

Sechs unforced errors hatte Youzhny bisher, im Schnitt zwei pro Spiel.

3:0

 

Schließlich aber macht wieder Youzhny den Fehler, eine Rückhand ins Netz von der Grundlinie, und es steht 3:0 gegen ihn. Nach elf Minuten.

2:0

 

Djokovic kommt ans Netz, aber Youzhny spielt scharf auf den Mann, und der Djoker bekommt den Ball nicht in den gegnerischen Court.

2:0

 

Und den Punkt, der diese kleine Serie bricht, holt Youzhny auch nur durch einen missratenen Longline-Angriffsschlag Djokovics.

2:0

 

Ich erzähle Ihnen nichts Neues, wenn ich analysiere, dass es nun sehr schwer für den Oberst wird, hier noch einmal zurück in den Satz zu kommen. Das gleiche macht Djokovic ihm auch gerade klar mit neun Punkten in Serie.

2:0

 

Vier Fehler bei eigenem Aufschlag, das kann man sich gegen Djokovic nun wirklich nicht leisten, und gleich hat Youzhny sein Service verloren.

1:0

 

Und dann sogar der dritte Fehler, gleich drei Breakbälle.

1:0

 

Zwei unforcierte Fehler später steht es bei Youzhnys Aufschlag dann auch schon 0:30. Wie fast gewonnen, so zerronnen.

1:0

 

Und dann sehen wir Serve and Volley von Djokovic, das perfekt gespielt, keine Chance für Youzhny. 1:0.

0:0

 

Dann eine schöne Netzattacke von Djokovic mit einem Rückhandvolley, nun Spielball für ihn.

0:0

 

Youzhny kann den Aufschlag Djokovics, den zweiten, aber nicht retournieren, wieder Deuce.

0:0

 

Youzhny kommt erstmals ans Netz, und das schön vorbereitet, setzt dann den Volley und hat wieder Breakball.

0:0

 

Viel Geduld beim Djoker, der den Ballwechsel ruhig ausspielt, dann forciert und eine Rückhand von Youzhny ins Netz erzwingt. Einstand.

0:0

 

Und dann gleich der erste Breakball für Youzhny! Erzwungen mit sehr offensivem Return. Andy Murray hatte vorhin nicht einen Breakball im ganzen Match, also das hat der Colonel dem Schotten schon mal voraus.

0:0

 

Nach einem längeren Ballwechsel geht Youzhny dank eines Fehlers von Djokovic sogar mit 30-15 in Führung.

0:0

 

Gleich den zweiten Punkt bei eigenem Aufschlag verliert Djokovic. Ich schreibe das nur, weil er gegen Marcel Granollers im Achtelfinale die ersten 25 Punkte in Folge bei eigenem Service machte.

0:0

 

Das Match läuft! Novak Djokovic serviert zuerst.

vor Beginn

 

Es ist das neunte Duell der beiden Kontrahenten. Youzhny konnte immerhin drei der bisherigen acht Matches für sich entscheiden, zuletzt 2010 in Rotterdam. Im April 2013 in Monte Carlo gewann Djokovic das bisher letzte Match gegen Youzhny, verlor dabei aber den ersten Satz.

vor Beginn

 

Die beiden Spieler sind also schon auf dem Court und schlagen sich ein. Es ist inzwischen dunkel geworden in New York, ist ja auch schon nach 20 Uhr. Immer noch liegen die Temperaturen aber über 20 Grad, angenehme Bedingungen.

vor Beginn

 

Der Sieger des Matchs, auf das wir uns jetzt freuen, da das zuvor ausgetragene Exhibition Match schon beendet ist, wird übermorgen auf Stanislas Wawrinka treffen, der vorhin in extrem beeindruckender Weise gegen Andy Murray gewann und erstmals in seinem Leben in einem Grand Slam-Halbfinale steht.

vor Beginn

 

Djokovic rollte bisher durch das Turnier und gab keinen Satz ab. Mit Ausnahme des etwas wackligen Auftakts gegen Benjamin Becker in der zweiten Runde, als er in den Tiebreak musste, gab er nie mehr als drei Spiele in einem Satz ab. Youzhny verlor bis ins Achtelfinale auch nur einen Satz, gegen Tommy Haas. Dann aber musste er am Dienstag gegen Lleyton Hewitt über fünf Sätze und vier Stunden gehen.

vor Beginn

 

Der Djoker plant, sein vierzehntes Grand Slam-Halbfinale in Folge zu erreichen. Demgegenüber stand Youzhny in seiner langen Profilaufbahn erst in zwei solcher Halbfinals, das aber beides hier bei den US Open. 2006 unterlag er Andy Roddick, 2010 Rafael Nadal.

vor Beginn

 

Da sind wir wieder aus Flushing Meadows. Bisher haben wir zwei sehr einseitige und ein ausgeglichenes Viertelfinale gesehen. Die Anzeichen sprechen eher dafür, dass wir jetzt noch ein asymmetrisches Match vor uns haben. Zu dominant trat Novak Djokovic bisher hier auf.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen zum letzten Viertelfinale der Herren bei den US Open. Novak Djokovic bekommt es mit Mikhail Youzhny zu tun.