Radwanska

Pliskova

Abschied

 

Damit wollen wir uns nun aber für heute von Ihnen verabschieden. Wir hoffen, Sie hatten ähnlich viel Spaß wie wir und würden uns freuen, Sie auch beim nächsten Mal wieder bei uns begrüßen zu dürfen - vielleicht ja schon morgen, wenn ab 11:00 Uhr unserer Zeit die Halbfinalspiele anstehen. Bis dahin sagt Oliver Stein nun aber Danke fürs Mitlesen und wünscht allen Lesern einen angenehmen Start ins Wochenende!

Ausblick

 

Und damit lohnt sich nun also zum ersten mal ein Blick auf die feststehenden Semifinals. Im ersten wird dabei die Nummer acht der Setzliste, Swetlana Kuznetsova, auf die Nummer sieben, Dominika Cibulkova, treffen, bevor es im zweiten Halbfinale dann zum großen Showdown der Nummer eins, Angelique Kerber, mit der Nummer zwei, Aga Radwanska kommt - was aufgrund der Freundschaft der beiden Damen natürlich ein ganz besonderes Spiel werden dürfte.

Statistik

 

Es bleibt also dabei: Karolina Pliskova gewinnt auch im siebten Anlauf keinen Satz gegen die Professorin, die hier zum zweiten Mal ins Semifinale einzieht. Größtes Manko im Spiel von Pliskova war dabei sicherlich die fehlende Geduld, 29 unnötige und meist überhastete Fehler sprechen Bände - Radwanska zum Beispiel leistete sich deren nur acht.

Radwanska

 

''Ich bin sehr glücklich, dass es heute sogar relativ einfach ging. Ich denke, ich bin gut drauf - und natürlich möchte ich jetzt auch gern ins Finale einziehen'', so Radwanska direkt nach dem Match im Interview.

Fazit

 

Nach nicht mal 80 Minuten steht es also fest: Aga Radwanska ist weiterhin im Rennen um die Titelverteidigung beim Saisonfinale der Damen in Singapur! Und das mit einer relativ soliden Leistung - das Stichwort war heute Geduld, die die Polin bewies, die Pliskova aber abging.

7:5, 6:3

Das war's - Pliskova spielt eine Vorhand ohne große Not ins Netz, weshalb Agnieszka Radwanska sich hier feiern lassen darf!

7:5, 5:3

 

Matchball Nummer eins wehrt Pliskova aber mit vollem Risiko und dem eingesprungenen Rückhandvolley ab. Bleiben noch zwei ...

7:5, 5:3

 

... denn der nächste leichte Vorhandfehler von Pliskova bringt Radwanska umgehend drei Matchbälle ein!

7:5, 5:3

 

Radwanskas zweites Ass und ein viel zu langer Return von Pliskova bereiten dann das Unausweichliche vor ...

7:5, 5:3

 

Das ist dann aber natürlich ohne Worte: Auch den zweiten Schmetterball in Serie vermasselt Pliskova und schenkt Radwanska so nicht nur das Break zu Null, sondern auch Chance, nun zum Matchgewinn aufzuschlagen.

7:5, 4:3

 

Eieiei! Ein Schmetterball der Tschechin landet dann auch noch im Netz - und schon hat Radwanska mal wieder drei Breakchancen!

7:5, 4:3

 

Es bleibt dabei: Wenn die Ballwechsel länger als sechs, sieben Schläge dauern, dann verliert Pliskova die Geduld - was meist in Fehlern endet. 0:30 aus Sicht der Tschechin!

7:5, 4:3

 

Dank eines unnötigen Fehlers von Pliskova mit der Vorhand, die im Netz hängen bleibt, kann Radwanska tatsächlich auf 4:3 stellen. Die Fans freut es - der steigende Lärmpegel lässt zumindest darauf schließen, dass die Achterbahnfahrt hier von den Rängen goutiert wird.

7:5, 3:3

 

Die kann die Polin allerdings abwehren - auch mal was Neues in diesem zweiten Durchgang. Ein Servicewinner hinterher bringt dann sogar den Vorteil zu Gunsten von Radwanska.

7:5, 3:3

 

So in etwa meinte ich das. Zwei gute Returns bereiten Winner am Netz vor - und schon hat Radwanska wieder eine Breakchance gegen sich.

7:5, 3:3

 

Und so ist es jetzt natürlich wieder die Tschechin, die den Kopf ausschalten muss und sich nicht beeinflussen lasen darf - denn generell war sie in diesem zweiten Satz ja haushoch überlegen.

7:5, 3:3

 

Daraus macht die Nummer drei der Welt aber umgehend eine Breakchance - und nutzt diese auch, weil Pliskova sich ausgerechnet jetzt den ersten unnötigen Fehler seit vier Spielen leistet. Und wie im ersten Satz ist Radwanska plötzlich wieder im Spiel - wenngleich niemand genau weiß, wieso eigentlich.

7:5, 2:3

 

Ein Rahmenball und ein Doppelfehler von Pliskova verschaffen Radwanska immerhin mal ein 30:30. Zwei Punkte in einem Spiel gab es für die Polin ja nun auch schon eine weile nicht mehr ...

7:5, 2:3

 

Verrückt! Bei Radwanska funktioniert plötzlich überhaupt nichts mehr, während Pliskova auf 12:1 Punkte aus den letzten drei Spielen stellt und sich auch das nächste Break zum 3:2 sichert. Und so langsam müsste Agnieszka Radwanska hier wohl doch mal wieder aufwachen ...

7:5, 2:2

 

Was ist denn hier plötzlich mit Aga Radwanska los? Mittlerweile ist die Serie von Pliskova bei zehn (!) Punktgewinnen in Folge angelangt - Und die Polin wirkt leicht verdrossen, obwohl sie hier mit einem Satz Vorsprung führt.

7:5, 2:2

 

Acht Punkte in Folge für Karolina Pliskova, die damit zum 2:2 ausgleichen kann - und wir haben doch wieder ein richtiges Match!

7:5, 2:1

 

Zwei Servicewinner bescheren Pliskova die Punkte fünf und sechs in Serie. Ein Ass hinterher sorgt dann für das 40:0.

7:5, 2:1

 

Gleich den ersten Breakball gegen sich vermasselt Radwanska dann mit einem Doppelfehler - und schon ist Pliskova wieder mitten drin im zweiten Durchgang.

7:5, 2:0

 

Damit war nun allerdings nicht wirklich zu rechnen: Radwanska leistet sich zwei leichte Fehler, Pliskova punktet mit einem Vorhandreturn - und hat selber drei Chancen auf das Re-Break!

7:5, 2:0

 

Aber die dritte Breakmöglichkeit folgt sofort - und die kann Radwanska dann auch mit einer tollen Rückhand longline nutzen, um gleich zu Beginn des zweiten Satzes mit 2:0 und einem Break vor in Führung gehen.

7:5, 1:0

 

... und trotzdem kann Pliskova über Radwanskas Vorhand punkten. Einstand, zwei Breakchancen abgewehrt!

7:5, 1:0

 

Die erste davon verspielt Radwanska dann aber mit einem zu lang geratenen Stopp, der Pliskova am Ende einen einfachen Winner aus dem Halbfeld beschert. Aber der Erste sitzt bei der Tschechin nach wie vor nicht ...

7:5, 1:0

 

Und abgesehen davon bekommt Pliskova auch jedes Mal arge Probleme, wenn sie über ihren zweiten Aufschlag kommen muss. Zwei gute Returns von Radwanska bringen der Polin bei 15:40 schnell die nächsten beiden Breakchancen ein!

7:5, 1:0

 

Zu Null kann Radwanska auf 1:0 stellen - der große Unterschied sind nicht nur die unnötigen Fehler (Pliskova ''führt'' mit 15:5), sondern einfach auch das Timing bei der Suche nach dem perfekten Grad zwischen Risiko und Sicherheit.

7:5, 0:0

 

Was Eigeninitiative angeht, nimmt Radwanska hingegen jetzt erst so richtig Fahrt auf. Das schnelle 40:0 zeigt allerdings auch wieder auf, dass Pliskova in den längeren Ballwechseln einfach zu ungeduldig agiert.

Zwischenfazit

 

Etwa 20 Minuten benötigte Agnieszka Radwanska, um hier so richtig ins Match zu finden. Seitdem ist es allerdings eine relativ entspannte Angelegenheit für die Polin - die hier auf dem besten Wege ist, zum zweiten Mal in Serie das Halbfinale des Saisonfinales zu erreichen. Denn Karolina Pliskova wirkt tatsächlich ein wenig ratlos ob der Mauer-Qualitäten der Polin - wir erleben hier nämlich kaum einen Ball der Tschechin, der nicht irgendwie den Weg zurück über das Netz findet.

7:5

Da kann man schlicht und einfach nichts machen. Pliskova muss über den Zweiten kommen, Radwanska schießt den Return mit der Vorhand longline genau auf die Grundlinie - und schnappt sich so den ersten Satz, nachdem sie schon mit 2:4 hinten gelegen hatte!

6:5

 

Und weil die Tschechin einen notdürftig erlaufenen Stopp der Polin in den Korridor spitzelt, hat Radwanska plötzlich gleich drei Satzbälle.

6:5

 

Erst punktet Radwanska mit viel Eigeninitiative, dann wartet sie einen Fehler von Pliskova gekonnt ab - 0:30!

6:5

 

Wow! Radwanska wird mit der Rückhand zu kurz, spekuliert dann aber auf eine Vorhand Inside-Out von Pliskova - und kontert diese mit einer Rückhand longline genau ins Eck aus. 6:5 für die Polin.

5:5

 

Kein Problem für die Polin, die zwischendurch sogar mal mit einem Vorhandslice punkten kann. Ein entschlossener Netzangriff sorgt dann für das 40:15.

5:5

 

Daraus macht Pliskova dann das 5:5 und setzt Radwanska so zumindest ein klein wenig unter Druck, ihr folgendes Aufschlagspiel halten zu müssen.

5:4

 

Dann hat die Tschechin allerdings mal wieder einen Servicewinner und ihr fünftes Ass im Köcher - 40:15.

5:4

 

Man muss den Hut dafür ziehen, wie Radwanska hier wieder zurück ins Match gefunden hat. Auch in diesem Aufschlagspiel ist es plötzlich Pliskova, die hinterherlaufen und ein 0:15 ausgleichen muss.

5:4

 

Bei 2:4 sah wenig nach einem Comeback der Polin aus - nun liegt sie hier doch wieder mit 5:4 vorn. Heute ist das also mehr Ninja als Professorin!

4:4

 

Und obwohl Pliskova nach wie vor kaum Fehler macht und sich auch taktisch bestens eingestellt präsentiert, hat Radwanska in den letzten Minuten ein wenig die Oberhand gewonnen. 40:15!

4:4

 

Aber das ist es eben, was Radwanska zu einer Weltklassespielerin macht. Man darf der Polin nicht die kleinste Chance anbieten - denn dann ist sie meist zur Stelle und findet auch das passende Ergebnis.

4:4

 

Rums! Pliskova muss über den Zweiten kommen, den Return drückt Radwanska mit der Vorhand longline aus der Rückhandecke auf die Linie - und schon ist in Satz eins wieder alles in der Reihe. Wenn auch ein wenig überraschend ...

3:4

 

Viertes Ass für die Tschechin - überhaupt hat Radwanska bislang nur 50 Prozent der Aufschläge von Pliskova ins Feld returnieren können. Und doch kann sich Radwanska nun ihren ersten Breakball erspielen!

3:4

 

Radwanskas beste Chance scheint zu sein, die Ballwechsel lang zu gestalten. Denn dann wird Pliskova meist irgendwann ungeduldig und leistet sich auch mal ein paar Fehler ...

3:4

 

Sonderlich glücklich sieht Aga Radwanska trotz des am Ende doch durchgebrachten Aufschlagspiels nicht aus. Was sicherlich hauptsächlich am Break Rückstand liegt - aber Pliskova bietet der Polin auch herzlich wenig Chancen an, zurück ins Spiel oder zumindest zu ihrem eigenen Rhythmus zu finden.

2:4

 

Eieiei! Die nächste zu lange Rückhand der Polin beschert Pliskova die nächste Breakchance - die sie aber trotz Challenge nicht verwerten kann.

2:4

 

Radwanska hingegen punktet hier ausschließlich, wenn sie die Punkte selber herausspielt und hart dafür arbeitet. Pliskova hat bislang erst einen unnötigen Fehler gemacht - die Polin schon deren sechs.

2:4

 

Stark! Pliskova gibt sich mit dem einen Break offenbar nicht zufrieden, ein Returnwinner und ein Smash aus dem Halbfeld bringen der Tschechin gleich das nächste 0:30 ein!

2:4

 

Immerhin: Mit einem erlaufenen Stopp kann Radwanska sich den ersten Punkt bei Aufschlag Pliskova sichern. Aber dabei bleibt es dann auch, denn die Tschechin legt sofort ihr drittes Ass auf den Court und bestätigt das frühe Break.

2:3

 

Bärenstark, was Karolina Pliskova hier zu beginn spielt. Meist agiert die Tschechin einen halben Meter im Feld stehen, drischt vor allem ihre Vorhand immer wieder genau an die Linien und stellt erneut schnell auf 40:0. Und Radwanska bleibt nur die Zuschauerrolle ...

2:3

 

Kein Problem, der dritte Breakball folgt sofort - und den schenkt Radwanska diesmal dann mit einem Doppelfehler ab. 2:3, Break vor für Karolina Pliskova!

2:2

 

Kein Problem für Pliskova, die trotzdem sofort wieder in den Angriffsmodus schaltet und Radwanska mit einer Vorhand cross zum Fehler zwingt. Aber auch ihren zweiten Breakball kann Pliskova nicht nutzen.

2:2

 

Radwanska rückt ans Netz vor, Pliskova versucht es mit dem Lob über die Rückhand der Polin - aber der landet dann doch eine Handbreit im Korridor.

2:2

 

Die Polin hingegen leistet sich dann doch mal einen Doppelfehler und bringt Pliskova bei 15;15 ins Spiel. Und das nutzt die Tschechin, um mit einem Vorhandreturn die Linie entlang auf 15:30 zu stellen!

2:2

 

Auch nach Pliskovas zweitem Aufschlagspiel steht die Zahl von Radwanskas Returnpunkten bei Null. Das ist dann doch schon eine Ansage der Tschechin!

2:1

 

Dass Pliskova generell gut aufschlägt, ist kein Geheimnis. Dass sie es aber von Beginn an so konzentriert und unangreifbar tut - das ist schon beachtlich. Das nächste schnelle 40:0 ist die logische Folge.

2:1

 

Mit einem Vorhandwinner Inside-Out bringt auch Radwanska ihr Service zu Null über die Bühne. Beide Damen treten hier gleich zu Beginn hochkonzentriert auf - aber wen wundert das, es geht hier schließlich auch um den Halbfinaleinzug.

1:1

 

Licht und Schatten - beim Returnspiel zahlt sich Pliskovas Risiko noch nicht aus, zwei selbstverschuldete Fehler der aggressiven Tschechin bringen Radwanska ihr ganz eigenes 30:0.

1:1

 

Keine 90 Sekunden hat es am Ende gedauert, da hat die Tschechin schon zum 1:1 ausgeglichen.

1:0

 

Und um uns allen zu zeigen, dass die Sache mit den Bällen aus dem Halbfeld keine Lüge war, drischt Pliskova auch den dritten zu kurzen Ball von Radwanska per Winner ins Feld. 40:0!

1:0

 

So hatte man das wohl erwarten können. Pliskova schlägt mit Vollgas auf und kommt zu zwei schnellen Punkten und dem 30:0.

1:0

 

Und das ist dann natürlich extrem cool - mit einem Servicewinner und ihrem ersten Ass des Tages schnappt sich Radwanska ihr Aufschlagspiel und legt zum 1:0 vor.

0:0

 

Aber nach dem Guten im Spiel von Pliskova gibt es auch gleich das Schlechte zu sehen. Radwanska spielt ihr nämlich konsequent auf die Füße, und die Tschechin bewegt sich nicht gut genug, um den Ball am Ende über das Netz zu bekommen.

0:0

 

Dann kann die Tschechin aber am Netz auf 30:30 stellen. Und in der Folge einen Passierball von Radwanska mit dem Rahmen ins Feld drücken - 30:40, erste Breakchance in diesem Match!

0:0

 

Pliskova versucht sofort, vom Return weg Druck auszuüben, wagt dabei aber zunächst noch zu viel und schenkt Radwanska mit zwei leichten Fehlern das 30:15.

0:0

 

Los geht's im Singapore Indoor Stadium!

Münzwurf

 

Den Münzwurf hat Karolina Pliskova übrigens gewonnen - und sich für den ersten Rückschlag entschieden.

Prozedere

 

Zu den Klängen lauter Popmusik betreten unsere beiden Hauptdarstellerinnen in diesem Moment den Court. Es folgt das obligatorische Foto am Netz, der Münzwurf von Schiedsrichter Manuel Messina und das fünfminütige Einschlagen - und dann kann es hier auch schon losgehen!

WTA Finals

 

Fehlt vielleicht noch ein Wort zum Turnier an sich. Nach einer langen Umzugsserie (zwischen 2001 und 2013 fand der Jahresabschluss in München, Los Angeles, Madrid, Doha und Istanbul statt) haben die WTA Finals ihr Zuhause mittlerweile in Singapur gefunden, wo sich die Spielerinnen auch regelmäßig sehr wohl fühlen. Zu gewinnen gibt es insgesamt sieben Millionen Dollar, wovon mehr als zwei Millionen an die Siegerin gehen werden - als Rekordsiegerin dieser Veranstaltung ist mit acht Siegen (und insgesamt 14 Finalteilnahmen) Martina Navratilova (CZE) notiert (Serena Williams und Steffi Graf gewannen jeweils fünf Titel).

Prognose

 

Was uns heute spielerisch erwartet dürfte relativ klar sein. Pliskova macht gern von sich aus Druck, nutzt ihre langen Arme und vor allem ihre Körpergröße (1,86 Meter) aus, um von der Grundlinie viel Druck zu entwickeln und scheut häufige Netzangriffe nicht - während die Professorin ihren Spitznamen deshalb bekommen hat, weil sie als beste und taktisch schlaueste Konterspielerin der Welt gilt und somit eigentlich auf alle Spielweisen die passende Antwort parat hat.

Radwanska

 

Und auch bei diesem Turnier hatte Radwanska bei ihrem achten Auftritt die Chance, ihr erstes Match für sich zu entscheiden: Am Ende hatte sie zwar drei Punkte mehr gewonnen als Swetlana Kuznetsova, der Dreisatzsieg ging aber dennoch an die Russin.

Radwanska 2016

 

Tatsächlich ist Radwanska auf der Tour übrigens die Spielerin, die sich im Sommer gern mal eine Auszeit nimmt und dafür im Frühjahr und im Herbst abräumt. Drei Turniere konnte Radwanska 2016 gewinnen (Shenzhen, New Haven, Peking), das Letztere gerade erst vor zwei Wochen, bei den Australian Open erreichte sie zu Jahresbeginn das Halbfinale - und außerdem ist sie hier in Singapur natürlich die Titelverteidigerin, nachdem sie im Vorjahr das Endspiel gegen Petra Kvitova gewonnen hatte.

Radwanska meckert

 

Ein wenig übertreibt es die 27-Jährige aus Krakau dabei vielleicht (wie erwähnt verlor sie noch nie einen Satz gegen die Tschechin), aber einfach wird es heute ganz sicher nicht - zumal sich Radwanska mit dem im Vergleich zum Vorjahr neu verlegten Boden im Singapore Indoor Stadium ein wenig schwer tut. ''Der Court ist tatsächlich sehr, sehr langsam. Es erinnert phasenweise an einen Sandplatz. Aber natürlich müssen wir Spielerinnen auf jedem Belag zurecht kommen - ansonsten wären wir wohl alle kaum hier'', so die Polin zu Wochenbeginn.

Radwanska

 

Doch eine Professorin weiß eben auch, dass kein Match ein Selbstgänger ist. Und genau so äußerte sich Radwanska auch nach ihrem hart umkämpften Zweisatzsieg gegen Garbine Muguruza am Mittwoch. ''Ich denke, das wird eine richtig schöne Herausforderung, am Freitag gegen Karolina ran zu müssen'', so die Nummer drei der Welt. ''Sie hatte eine tolle Saison und spielt eigentlich immer sehr solides Tennis. Und auch, wenn ich noch nie gegen sie verloren haben - es sind immer richtig enge und spannende Matches.''

Head 2 Head

 

Allerdings sind damit eben nur viele gemeint und nicht alle. Und eine der Ausnahmen ist ganz klar Agnieszka Radwanska. Denn die Polin, auf der Tour auch gern ''The Professor'' genannt, dominiert den direkten Vergleich mit einer Bilanz von 6:0 - tatsächlich hat Radwanska gegen Pliskova sogar noch nie einen Satz verloren.

Pliskova

 

''Ja, mein Coach Jiri (Vanek) und ich haben im letzten Winter hart an meinem Spiel nach dem Aufschlag gearbeitet'', so die auf dem Court eigentlich immer offensiv auftretende Tschechin. ''Ich fühle mich vor allem bei Bällen aus dem Halbfeld viel wohler als früher, weil ich danach dann einfach immer angreife. Und viele meiner Gegnerinnen reagieren dann zu überhastet, was mir natürlich entgegen kommt.''

Pliskova 2016

 

Und tatsächlich liegt der tschechischen Nummer fünf der Welt das Einzel auch noch einen Tick besser als das Doppel, wie ein Blick auf ihre durchweg stabile und gute Saison beweist. Nach dem Turniersieg in Nottingham (Rasen) holte sie in Cincinnati auf Hardcourt ihren ersten Masters-Titel, dazu erreichte sie wenig später das Finale der US Open (wie auch schon zuvor in Eastbourne) und das Halbfinale in Indian Wells - ihre Vorliebe für schnelle Beläge wird dabei auf den ersten Blick deutlich.

Pliskova

 

''Dass wir im Doppel so schnell ausgeschieden sind, ist natürlich sehr schade. Aber es war ein toller Abschluss zu einer Saison, in der Julia und ich zwei Grand-Slam-Halbfinals erreicht haben. Ich denke, wir werden sicher nochmal hierher kommen'', so eine nun komplett auf das Einzel fokussierte Pliskova nach dem Aus gegen die französische Top-Paarung Caroline Garcia/Kristina Mladenovic.

Aus im Doppel

 

Und gerade Karolina Pliskova hat bei ihrem Singapur-Debüt natürlich noch einiges vor - denn aus der Doppelkonkurrenz der besten acht Pärchen, für sie sie sich gemeinsam mit Julia Görges (GER) qualifiziert hatte, ist sie bereits in der ersten Runde des Turnierbaums ausgeschieden.

Auf ins Halbfinale!

 

Denn Swetlana Kuznetsova, die sich überhaupt erst am Tag vor Turnierbeginn für diese Veranstaltung qualifiziert hatte, ist mit 2:1 Siegen bereits durch. Und so muss die vierte und letzte Semifinalteilnehmerin (in der Roten Gruppe hatten sich Angelique Kerber und Dominika Cibulkova bereits gestern durchgesetzt) also heute in einem direkten Duell zwischen der polnischen Titelverteidigerin und der tschechischen US-Open-Finalistin ermittelt werden.

Das Duell

 

Die Voraussetzungen für dieses Duell sind klar und einfach: Die Dame, die hier gewinnt, erreicht das Halbfinale - diejenige, die verliert, muss hingegen nach Hause fahren.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen bei den WTA Finals zum Gruppenspiel zwischen Agnieszka Radwanska und Karolina Pliskova.